Deine Traurigkeit sagt nicht: Bitte repariere mich, heile mich, entlasse mich. Sie sagt nicht: Werde mich los, betäube dich mir gegenüber, gib vor, ich sei nicht da. Sie sagt sicherlich nicht: Bitte werde erleuchtet, damit ich sterben kann. Traurigkeit kommt nicht, um dich zu bestrafen oder um aufzudecken, welch ein spiritueller Versager du bist. Traurigkeit ist kein Zeichen, dass du unterentwickelt oder fern von Heilung, Erwachen, Erleuchtung sogar Frieden bist. Die Anwesenheit von Traurigkeit ist kein Zeichen dafür, dass etwas falsch ist. Traurigkeit flüstert nur: Kann ich hereinkommen? Ich bin müde, ich sehne mich danach auszuruhen. Und du antwortest: Aber Traurigkeit, ich weiß nicht, wie ich dir das erlauben kann. Und die Traurigkeit antwortet: Ist schon ok, du brauchst es nicht zu wissen. Ich bin schon da. Und dann verbeugen wir uns vor der Traurigkeit, wir erkennen, wie sie schon hereingebeten war, wie da genug Raum in uns ist für sie. Wir sehen, dass wir nicht „der Traurige“ sind, nicht eingeschlossen in Traurigkeit. Wir sind der Raum für Traurigkeit, ihr Platz, ihr Heim, ihre Erlösung, ihre liebende Umarmung. Nicht dass es unser Ziel wäre, es ist unsere Natur – Bewusstheit selbst, schon immer und für immer frei. Heile dich nicht von Traurigkeit, lass Traurigkeit dich heilen. Lass sie dir den Weg zeigen, wenn du ihn vergessen hast.
Vielen Dank an Petra Bischoff für die Übersetzung!